Donnerstag, 4. August 2016

Altes Rathaus in Lindau

Neben der Hafeneinfahrt ist das alte Rathaus das nächste beliebte Fotomotiv in Lindau. Folgendes ist auf der Lindauer Informationsseite zu finden:

Altes Rathaus: farbenfroher Prachtbau in Lindau

Errichtet wurde das Alte Rathaus ab 1422 im gotischen Stil – 14 Jahre lang dauerten die Arbeiten an dem eindrucksvollen Bau. Schon wenige Jahrzehnte später erlebte das Gebäude einen seiner vielen historischen Momente: Maximilian I. berief 1496 zum Reichstag in den holzgetäfelten Ratssaal ein.
Im Juli 1655 fand zum ersten Mal das Lindauer Kinderfest am Alten Rathaus statt – die Grundsteinlegung für eine wunderbare Tradition, die auch heute noch Bestand hat: Festlich gekleidete Mädchen und Jungen aus dem gesamten Stadtgebiet ziehen mit Fahnen und Musik zum Alten Rathaus, um Lindau hochleben zu lassen. Neben den Butschellen, einem traditionellen Süßgebäck, bekommen die Kinder auch Gutscheine für das anschließend stattfindende Volksfest geschenkt – und jedes Jahr scheint es, als strahle das ehrwürdige Rathaus dabei mit den Mädchen und Jungen um die Wette.
Deutlich weniger harmonisch ging es um 1930 zu, als die Fassade des Gebäudes neu gestaltet werden sollte. Jahrelang gab es Diskussionen um die Finanzierung und die gewünschten Motive, und als der Künstler Wilhelm Nida-Rümelin letztendlich sein Werk vollendet hatte, kam es zum Eklat: Neben Landwirten, Fischern, einem Seeungeheuer und den traditionellen Lindenbäumen hatte Nida-Rümelin auch einen Totentanz abgebildet: der Kampf zwischen Himmel und Erde – symbolisiert durch ein Skelett und eine junge, nackte Frau! Eine derart auffällige Zurschaustellung von Erotik sei unvertretbar, befand die Bayerische Volkspartei, und forderte die sofortige Entfernung der Bemalung.


Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek in Lindau

In Südrichtung finden Sie neben weiteren Bilderfriesen und einer historischen Sonnenuhr auch den Eingang zur Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek (ERB). Und falls Sie sich fragen, was es wohl mit dem „Verkünder-Erker“ am Alten Rathaus auf sich hat, haben wir hier die Antwort: Vom Verkünder-Erker aus informierten zu früheren Zeiten die Stadtoberen ihre Bürger über Beschlüsse und neue Verordnungen. Und noch heute erinnert der Erker an die christlichen Grundwerte: Auf seinen Bildflächen sind die Zehn Gebote dargestellt.
Übrigens: Die Räume des Alten Rathauses werden für Sitzungen des Stadtrates und der Ausschüsse sowie für Empfänge noch immer regelmäßig genutzt.

Ich war deshalb vor ein paar Wochen sogar im Sitzungsaal anlässlich dem Nahverkehrsforum drinnen und es ist als ob man eine andere Welt betritt.


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